Was sind die Risiken einer Behandlung mit Botulinumtoxin in der Zahnmedizin?
Sicherheit, Nebenwirkungen und Verantwortung bei der Botuinumtoxin-Therapie
Botulinumtoxin Typ A gilt in der medizinischen Anwendung – auch in der Zahnmedizin – als sehr sicher, sofern es korrekt indiziert, dosiert und appliziert wird. Dennoch ist jede medizinische Maßnahme mit möglichen Risiken verbunden, über die Zahnärztinnen und Zahnärzte im Rahmen ihrer Behandlung aufklären müssen.
Lokale Nebenwirkungen – meist vorübergehend und mild
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
Hämatome an der Injektionsstelle
Schmerzen oder Schwellung nach der Injektion
Leichte Asymmetrien bei ungenauer Applikation
Muskelschwäche außerhalb des Zielgebiets bei zu hoher Dosis oder Migration des Wirkstoffs
Verringerte Speichelproduktion (Gl. parotis)
Diese Effekte sind in der Regel vorübergehend und klinisch gut kontrollierbar. Eine genaue Kenntnis der Anatomie und präzise Injektionstechnik sind essenziell, um sie zu vermeiden.
Systemische Risiken – sehr selten
In Einzelfällen kann es zu:
Kopfschmerzen
Grippeähnlichen Symptomen
Schluckbeschwerden oder Heiserkeit
Weitere kommen
Diese treten vor allem bei sehr hohen Dosen oder Injektionen außerhalb des stomatognathen Systems auf und sind in der zahnmedizinischen Anwendung kaum relevant.
Rechtslage & Verantwortung
Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt: Wer Botulinumtoxin anwenden möchte, sollte eine strukturierte Fortbildungabsolvieren – nicht nur zur Sicherheit der Patienten, sondern auch im Hinblick auf juristische Absicherung und Versicherungsschutz.
Wichtig: Auch wenn BTX als risikoarm gilt, muss eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen – insbesondere bei Erstbehandlungen, sensiblen Patientengruppen und elektiven Anwendungen.